Optische Täuschung

Warum wir Gesichter sehen, wo keine sind!

Unser Gehirn lässt uns im Alltag oft Gesichter erkennen, obwohl gar keine da sind. Dieses Phänomen nennt man Gesichtspareidolie. Es ist eine Art Sinnestäuschung, bei der wir in Dingen wie Kaffeeschaum, Baumrinde oder Wolken menschliche Gesichter zu erkennen glauben – Augen, Münder oder Nasen. Doch warum ist das so?

Ein Baumstamm, der als Gesicht wahrgenommen werden kann

Forscherinnen der Justus-Liebig-Universität Gießen haben nun herausgefunden, worauf diese optische Täuschung beruht. Sie vermuten, dass unser Gehirn im Laufe der Evolution zwei Fähigkeiten perfektioniert hat: Das Erkennen von Gesichtern und das Klassifizieren von Objekten zum Zwecke der Verallgemeinerung. 

Um das genauer zu untersuchen, setzten sie künstliche Intelligenz (KI) ein und trainierten sie mit verschiedenen Datensätzen auf unterschiedlich Aufgaben: Von der Identifikation einzelner Gesichter über die allgemeine Erkennung beliebiger Gesichter oder dem Erkennen von unterschiedlichen Objekten bis hin zur Kategorisierung. Im nächsten Schritt zeigten die Wissenschaftlerinnen der KI Bilder - mal leblose Gegenstände mit gesichtsähnlichen Merkmalen, mal echte menschliche Gesichter - und untersuchten, wie sie diese verarbeitet.

Die Reaktionen der KI wurden mit der neuronalen Aktivität im Gehirn von 22 Versuchspersonen aus einer früheren Studie verglichen. Es zeigte sich, dass nur eines der künstlichen neuronalen Netzwerke ähnlich reagierte wie das menschliche Gehirn, nämlich mit dem Erkennen von nicht vorhandenen Gesichtern.

„Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass diese Sinnestäuschung auch beim Menschen darauf zurückzuführen ist, dass unser Gehirn zeitgleich gelernt hat, Gesichter zu erkennen und Objekte zu kategorisieren“, so das Forscherteam. Die Tests legen weiters nahe, dass wir Gesichter erst grob und anschließend detailliert erkennen.

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