So arbeitet unser Gedächtnis

Das menschliche Gehirn ist ein sehr komplexes Konstrukt, das bis heute noch nicht restlos von Wissenschaftlern erforscht ist. Klar ist, dass es aus drei verschiedenen Komponenten besteht: dem Ultrakurzzeitgedächtnis, dem Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis. 

Eine Schülerin sitzt beim Schreibtisch mit Laptop und Schreibunterlagen und schaut nachdenklich.

Der Weg ins Langzeitgedächtnis

Wichtig in Zusammenhang mit der Speicherung von Informationen ist zudem der sogenannte Hippocampus, sozusagen der Türsteher zum langfristigen Wissenserwerb.

 

1. Ultrakurzzeitgedächtnis

Neue Informationen gelangen zuerst ins Ultrakurzzeitgedächtnis. Es wird auch sensorisches Gedächtnis genannt und ist die Verbindung zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis. Hier werden die Reize der Außenwelt verarbeitet, dieser Prozess findet unbewusst statt. So nehmen wir also nicht jeden Reiz, jede Information bewusst wahr. Informationen bleiben nur wenige Millisekunden bis Sekunden in diesem Teil des Gedächtnisses.

Interessant: Auditive Wahrnehmungen werden etwas länger zwischengespeichert als visuelle. 

2. Kurzzeitgedächtnis

Werden Informationen als wichtig eingestuft, gelangen sie vom Ultrakurzzeitgedächtnis weiter ins Kurzzeitgedächtnis, unserem Arbeitsgedächtnis. Hier können etwa 5-9 Informationseinheiten gleichzeitig behalten werden. Wie der Name schon verrät, bleiben sie aber auch dort nur kurz, nämlich rund 30 Sekunden bis wenige Minuten.

3. Langzeitgedächtnis

Um den Weg ins Langzeitgedächtnis zu schaffen, muss die Information nun weiterverarbeitet und wiederholt werden. Ob es das neue Wissen aber tatsächlich ins Langzeitgedächtnis schafft, wird vom Hippocampus entschieden. Er ist die Schnittstelle zwischen Ultrakurzzeit-, Kurz- und Langzeitgedächtnis.

Kannst du dich nach etwa einer Stunde noch an neue Informationen erinnern, so haben sie es ins Langzeitgedächtnis geschafft. Das heißt aber leider noch nicht, dass du sie jederzeit abrufen kannst. Dazu braucht es regelmäßiges Wiederholen um die Neuronen – also die Nervenbahnen im Gehirn – zu stärken.

Das Langzeitgedächtnis ist übrigens unser Speicher für alles, was wir unserem Leben erlernt oder erlebt haben. Es ist also alles da, die Frage ist immer nur, ob es auch abgerufen werden kann. 

Das Langzeitgedächtnis lässt sich ganz grob noch weiter unterteilen in das

  • deklarative und das
  • non-deklarative Gedächtnis.

Im ersteren finden sich Faktenwissen und selbsterlebte Ereignisse. Erlernte Fertigkeiten wie Schuhe binden, Fahrrad fahren oder Schach spielen finden sich im non-deklarativen Teil.   

 

Lernen im Schlaf

Eine besondere Bedeutung beim Speichern neuer Informationen kommt dem Schlaf zu. Denn anders als im Wachzustand, prasseln kaum Sinneseindrücke auf uns ein. Das verschafft dem Hippocampus die nötige Ruhe, die er zur Verarbeitung von Erinnerungen braucht. 

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