Wie viel Speicherplatz hat unser Gehirn?

Die gute Nachricht gleich vorweg: Das menschliche Gehirn kann sich sehr viel mehr merken als noch vor ein paar Jahren angenommen. Mit der richtigen Lerntechnik kann in relativ kurzer Zeit viel abgespeichert werden. Übung macht den Meister.

Eine junge Schülerin schaut grübelnd auf eine Glühbirne mit Fragezeichen

Speicherplatz – ein Vergleich

Die ersten Schätzungen beliefen sich auf 20 bis 100 MB. Heute gehen Forscher von der unglaublichen Speicherkapazität von rund 1 Petabyte aus. Dennoch fühlt es sich manchmal so an, als ob unser Gehirn voll wäre. Ist das in Anbetracht dessen überhaupt möglich?

Um zu veranschaulichen, wie viel wir uns merken können, hier ein kleiner Vergleich:

  • 1 Petabyte entspricht 1 Million Gigabyte.
  • Das wiederum ist in etwa der benötigte Platz, um rund 200.000 hochaufgelöste Hollywoodfilme abzuspeichern.

So die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Doch in Wirklichkeit ist es schwierig die Leistung des menschlichen Gedächtnisses in MB oder GB einzuteilen, da es nicht – wie ein Computer – auf Basis von Byte arbeitet, sondern auf Basis von synaptischen Verbindungen. Diese Synapsen verbinden unsere Nervenzellen – davon haben wir übrigens geschätzte 86 Milliarden – im Gehirn miteinander.

Würde nun jede einzelne Zelle jeweils genau eine Information abspeichern, wäre unser Gehirn in der Tat sehr bald voll. Denken wir nur mal an die unglaubliche Menge an Sinneswahrnehmungen, die permanent auf uns einprasseln. Dem ist aber nicht so. Denn es arbeitet mit sogenannten Engrammen.

Vereinfacht ausgedrückt sind das zu Netzwerken miteinander verbundene Zellen, die gemeinsam eine Erinnerung repräsentieren. Das ist eine sehr effiziente Herangehensweise und spart Speicherplatz.

 

Das Gehirn: Ein dynamisches Netzwerk

Eine geniale Erfindung der Natur, die sich dennoch nicht alles merken kann. Und das ist eigentlich auch gut so. Denn Informationen, die nicht mehr gebraucht, also abgerufen werden, geraten in Vergessenheit und schaffen so Platz für neues.

Was wichtig ist, bleibt aber hängen. Wieso? Das verdanken wir der Plastizität des Gehirns. Das ist jene Fähigkeit, die Stärke und Anzahl der Verbindungen zwischen den einzelnen Nervenzellen zu ändern.

  • Je mehr Verbindungen da sind, desto wichtiger ist eine Erinnerung.
  • Und je mehr Emotionen dabei im Spiel sind, desto besser können wir uns Dinge merken.

Ganz automatisch werden unsere Erinnerungen in einen größeren Kontext gestellt, die uns wiederum bei künftigen Entscheidungen helfen, sie prägen uns also. 

So groß der theoretisch zu Verfügung stehende Speicherplatz auch sein mag, das Arbeits- und Kurzzeitgedächtnis stoßen doch relativ schnell an ihre Grenzen.

 

Etwa sieben Dinge können wir uns zuverlässig für mehrere Minuten merken. Das Arbeitsgedächtnis, das neue mit alten Informationen verbindet, schafft sogar noch etwas weniger, und zwar etwa vier. Mit der richtigen Lerntechnik und guter Pausenplanung kann jedoch in relativ kurzer Zeit sehr viel abgespeichert werden – Übung macht den Meister.

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